Gedenkstätte und Gedenkgebiet
Das erste Andenken an die Tragödie von Lidice auf dem Gebiet des früheren Dorfes war ein Denkmal, errichtet am 3. Juli 1945 von Soldaten der Roten Armee unter Oberst Pankov. Anfang der 1950er Jahre wurde das erste Museum eröffnet. 1962 wurde im Rahmen des 20. Jahrestages der Tragödie von Lidice ein neues Museum, gebaut nach den Plänen des Architekten František Marek, feierlich eröffnet.
Im Juni 1955 wurde der Garten des Friedens und der Freundschaft eröffnet. Der Garten entstand aus einer Initiative von Sir Barnett Stross, einem britischen Arzt, mit 29.000 gespendeten Rosenstöcken aus 32 Ländern der ganzen Welt.
Das Schicksal des kleinen tschechischen Dorfes inspirierte auch einige Künstler. Das wesentliche und emotionsgeladenste Kunstwerk auf dem Pietätsgelände ist ein Denkmal der Lidicer Kinder, die in Gaswägen in Chelmno ums Leben kamen. Die Künstlerin ist die Bildhauerin Marie Uchytilová. Sie widmete es allen Kinderopfern des Zweiten Weltkrieges. Die ersten Statuen des Denkmals wurden hier 1995 aufgestellt, 2000 wurde das Denkmal fertiggestellt.
Auf dem Pietätsgelände finden sich außerdem die Statue einer klagenden Frau, die am Grab der Lidicer Männer steht, und die Statue einer Mutter mit Kind, die sich auf dem Fundament der früheren Schule befindet. Diese Statuen schuf der Bildhauer Bedřich Stefan. Weiterhin findet man die Statue einer Frau, die ihr Gesicht vor den Flammen des brennenden Dorfes verbirgt von Karel Lidický. Sie befindet sich beim Fundament der früheren Kirche. Im Rosengarten steht die Skulptur eines Jungen und eines Mädchen, genannt „Frieden“, von Karel Hladik.
1967 – am 25. Jahrestag der Vernichtung von Lidice bat Sir Barnett Stross Künstler aus aller Welt mit ihren Kunstwerken zu helfen, die Lidicer Sammlung zu bilden. Diese Sammlung enthält Werke der modernen Kunst.
Ein neues Zeitalter begann für die Gedenkstätte Lidice im Jahr 2001, als der Kulturminister die gemeinnützige Organisation Gedenkstätte Lidice ins Leben rief. Die Hauptaufgabe lag in der Erneuerung und Pflege der historischen Gebäude und des gesamten Gebiets des nationalen Kulturerbes, das in der post-kommunistischen Zeit vernachlässigt worden war.
In diesem Zusammenhang wurde 2003 der Rosengarten erneuert und die Lidicer Galerie wurde renoviert, in die die Kunstsammlung, die Lidice von Künstlern der Nachkriegszeit gestiftet wurde, umzog. Im Juni 2003 wurde die Internationale Kinderkunstausstellung Lidice an die Gedenkstätte zurückgegeben. 2004 wurden der Garten neben der Galerie und die Sir Barnett Stross-Allee der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahr 2006 wurde eine moderne Ausstellung über die Tragödie von Lidice im Museum installiert. 2008 wurde in den neu renovierten Räumen ein Bildungszentrum für Jugendliche und ein Rechercheraum geöffnet. Gerade wurde ein originales Familienhaus neben der Galerie gekauft, um dort eine neue Ausstellung zum Aufbau des neuen Lidice zu präsentieren.